Grenadiermarsch

Dies ist ein Resteessen, wie es dies in fast allen Küchen der Welt gibt. Als Wiener Gericht entstand es in den Küchen der Kasernen. Es wurden darin die Reste der vergangenen Woche verwertet. Für die Grenadiere allemal gut genug und für die Staatskasse direkt nahrhaft. Verfeinert wurde alles dennoch. Schmecken sollte es auch dem gemeinen Soldaten. Das schützt vor Meuterei.

  1. kocht man Erdäpfel in der Schale (etwa zwei bis drei mittelgroße pro Portion).
  2. kocht man vom Gewicht her etwa halb soviel kleine Eierteigwaren.
  3. wird eine Zwiebel (eine halbe bis eine kleine ganze für jeden Esser und auch für die Esserin) goldbraun angeröstet.
  4. schneidet man die Erdäpfel wie beim Erdäpfelschmarren in Scheiben hinein und fügt
  5. die Teigwaren hinzu.
  6. pfeffert und salzt man nach Geschmack und würzt mit Petersil.
  7. schneidet man Reste von Fleisch, Knödel und Ähnlichem von den Vortagen würfelig und röstet es mit.
  8. Feinschmecker überbacken das Ganze dann noch leicht im Backrohr.

Wir haben damit ein schmackhaftes, deftiges Hauptgericht. Man kann den Grenadiermarsch aber auch als Mahlzeit zwischendurch oder als Beilage zu Rindfleisch oder Würstel reichen. Wer den Grenadiermarsch zum Gabelfrühstück (= Zweites Frühstück) isst, sollte mit dem Bier am Vormittag noch vorsichtig sein (in den Kasernen gab es ohnehin nur Tee), ansonsten schmeckt Bier natürlich am besten dazu. Kindern sollte man dennoch nur Cola, Wasser oder diesmal auch Tee zugestehen. Ein Nippen am Bierschaum, um einen schönen Bart zu erzeugen, würde ich diesmal auch nicht empfehlen, sonst denken die Kinder vielleicht, sie seien mit ihrem Bart schon Grenadiere, hätten nicht mehr zu tun als Gutes zu essen, und fänden unglückseligerweise noch Gefallen am Soldatenleben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert