Heute schlage ich etwas ganz Simples vor, das uns aber als Kinder eine Delikatesse war, obwohl wir noch kein Bier dazu trinken durften. Im Übrigen gab es die Rohscheiben meistens, wenn zum Monatsende hin schon Schmalhans Küchenmeister wurde, weil Mutters Gehalt wieder einmal nicht ganz reichte.
- schält man (festkochende) Erdäpfel (drei bis vier größere pro Portion).
- schneidet man sie in dünne Scheiben und trocknet diese in einem Geschirrtuch oder in Haushaltspapier ab.
- wird in einem Topf Schweineschmalz stark erhitzt.
- Wenn das Schmalz richtig heiß ist, werden die Rohscheiben hinein getan (sie müssen locker liegen und fast schwimmen, deshalb beim Schmalz überhaupt nicht sparen) und goldbraun gebraten (ein- bis zweimal umwenden, wenn sie schon gelb werden).
- Knapp bevor die Rohscheiben fertig sind, werden für jede Portion zwei Spiegeleier vorbereitet.
- Die heißen Rohscheiben werden auf den Teller gegeben und gut gesalzen. Darauf dann die Spiegeleier.
Wenn Sie am nächsten Tag nichts Wichtiges vorhaben oder nur Feinde treffen und wenn Sie eine/n abgehärtete/n Partnerin oder Partner haben, so macht die ganze Sache erst Knoblauch richtig schmackhaft. Den Knoblauch presst man auf die Rohscheiben und verteilt ihn gut. Jetzt schmeckt das Bier (und ein Magenbitter unmittelbar nach der Mahlzeit) und es entsteht während des Essens ein Durst, der weit über die Mahlzeit hin anhält und einen längeren Bierabend direkt herausfordert. Es ist auch die Gelegenheit, den Kindern mal einen Schluck vom Bier zu gönnen. Das deftige Gericht lässt sie dies locker vertragen. Müssen sie Cola oder Wasser trinken, sollte man etwas mehr davon einplanen.