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Paradeissuppe

Das ist eine Suppe, die auch in Deutschland bekannt ist, allerdings da unter dem Namen Tomatensuppe. Die Grundsubstanz ist die Frucht, die im 16. Jahrhundert aus Mexiko und Peru nach Europa eingeführt wurde. So wie man zunächst auch mit der exotischen Kartoffel nichts anzufangen wusste, nutzte man zunächst auch die Tomate nur als Zierpflanze. Als solche hatte sie den Namen „Liebesapfel“ oder auch „Paradiesapfel“. Von Letzterem kommt der Name „Paradeiser“, der in Österreich üblich ist. Erst spät, nämlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird die Tomate nach französischem und italienischem Vorbild auch in Deutschland zu einer Speisefrucht. Deshalb kommt das Wort „Tomate“ über das Französische aus dem Indianischen auch ins Deutsche. Manche Indianerstämme sagten „nahuatl“ zu dieser Frucht, andere „tomatl“.

  1. kocht man Paradeiser mit Zwiebeln in Salzwasser weich (auf einen halben Kilo Paradeiser kommt eine halbe Zwiebel).
  2. wird alles passiert.
  3. macht man eine dunkle Einbrenn (vgl. Einbrennsuppe; auf die obige Menge aus etwa 50 Gramm Butter und dem dazugehörigen Mehl).
  4. rührt man Zucker in die Einbrenn (etwa 30 Gramm auf die obige Menge).
  5. gießt man die Einbrenn mit der Paradeisbrühe auf und verkocht alles gut, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  6. fügt man am Ende etwas Essig hinzu.

Natürlich steht hier nicht die Frage, was man dazu trinkt, denn Suppe ist ja selbst flüssig und wird vor der Hauptspeise gegessen, die erst über das richtige Getränk entscheidet. Es steht vielmehr die Frage der Einlage. Da kann man geröstete Semmelwürfel nehmen, man kann aber auch Reis reinkochen oder Nudeln. Ein kleiner Klecks Rahm in die Suppe verfeinert sie.

Rahmsuppe

Wer vom guten und reichlichen Essen der vergangenen frohen Feste genug hat und sich wieder auf die kommenden sauren Wochen besinnen will, für den oder die ist Rahmsuppe gerade das Richtige, weil etwas säuerlich im Geschmack.
Wer nach der Herkunft des Wortes „Rahm“ (= saure Sahne) fragt muss allerdings enttäuscht werden. Es taucht schon im Althochdeutschen auf („roum“), findet sich auch im Niederländischen („room“) und Altenglischen („ream“) und deshalb auch in heutigen englischen Mundarten. Es kann aus einer indoeuropäischen Wurzel „reu-„ für „aufreißen, aufwühlen kommen (der abgeschöpften Haut wegen) oder aber aus der indoeuropäischen Wurzel „sreu“ für strömen. Alles ist ungewiss und es gibt deshalb auch noch (allerdings weniger überzeugende) andere Erklärungsversuche (vgl. z.B. persisch „rougan“ für Butter, Fett).

  1. streut man in einen Liter Wasser etwas Kümmel.
  2. quirlt man in gut ein Viertel Liter Milch einen gehäuften Esslöffel Mehl.
  3. vermischt man Wasser und Milch und lässt alles kochen.
  4. Wenn die Mischung kocht wird wiederum ein guter Viertel Liter Rahm und 1 Esslöffel Essig beigegeben und die Suppe vom Feuer genommen.

Als Einlage kann man in Würfel geschnittenes Schwarzbrot nehmen. Man kann aber auch klein geschnittene Kartoffeln mitkochen. Durst löst die Suppe kaum aus, eher löscht sie welchen, so dass hier die Frage nach dem geeigneten Getränk nicht gestellt werden muss.

Suppeneinlagen – Brandteigkrapfen

Warum der Teig Brandteig heißt, konnte ich noch nicht herausbekommen. Schmecken wird es trotzdem. Im Übrigen kann Brandteig nicht nur für diese Suppeneinlage verwendet werden, sondern auch für diverse Mehlspeisen zur Jause oder als Nachspeis (Rezepte folgen noch).

  1. lässt man ¼ Liter Salzwasser mit 50 Gramm Butter aufkochen.
  2. rührt man Mehl (etwa auch ¼ Liter oder ca. 130 Gramm) darunter und zwar so, dass man den Topf zunächst vom Feuer nimmt und dann wieder darauf setzt.
  3. Gut verrührt ist, wenn sich der Teig vom Gefäß und vom Kochlöffel löst (bestimmt auch die endgültige Menge Mehl).
  4. lässt man den Teig auskühlen.
  5. fügt man drei Eier hinzu und rührt den Teig noch einmal ordentlich durch.
  6. formt man kleine Knödel oder Nockerl.
  7. bäckt man die Knödel schwimmend in Schmalz goldbraun und gibt sie
  8. in die Suppe.

Wie immer kommt der Appetit nach Bier oder Wein erst nach der Suppe auf, zumindest wird er durch die Suppe unterbrochen. Die Krapfen lassen ihn aber nicht ganz vergessen bzw. bereiten sie ihn auch sehr gut vor. Was den Durst allgemein betrifft, entsteht er natürlich auch bei Kindern, kann aber üblicher- und vernünftigerweise nur mit Wasser oder Cola gelöscht werden