Von Herren, Genossen und Sportsfreunden – oder wie redet man Täve Schur an.

Radfahrer und ihre Pause

Foto: David Himmer

Möglicherweise kann Täve Schur nicht mehr ganz so schnell Fahhrrad fahren wie früher. Wir waren alle zu schwach, um das heraus zu bekommen. Spaß machen kann er noch wie dazumals, vielleicht sogar noch besser. Proben davon bekamen alle ab, denen wir gestern auf unserer Radtour durch Nordsachsen begegneten. Ganz originell kam es noch am Schluss.

Atemlos kam ein Mann angerannt, ein Fahrradhemd in der Hand. Wir waren schon fast weg und er wollte doch noch ein Autogramm von Täve auf’s Hemd ergattern. Natürlich ging das noch. Täve wurde von dem Fan mit „Herr Schur“ angeredet. Das hätte die Sache jedoch fast gestört. „Sag‘ nicht Herr zu mir, ich bin der Sportsfreund“, meinte Täve so ungehalten, wie er nur konnte, also kaum merkbar.

Da gab es vor vielen Jahren etwas Vergleichbares – nur umgekehrt: Nikita Chruschtschew sprach die chinesischen Vertreter in der UNO-Vollversammlung mit „Genossen“ an. Die verwahrten sich dagegen. Sie seien keine Genossen. Chruschtschew konterte, er nehme zur Kenntnis, dass sie lieber Herren als Genossen seien.

Da hätte ich gern gestört (war aber noch zu jung und nicht in der UNO)

Bei Täve aber ist es zweimal umgekehrt. Man kann zu diesem wirklich tollen Sportsfreund auch ohne Bedenken Genosse sagen.

Da will ich gar nicht stören!

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