Archiv der Kategorie: Menschen

Namenlos schneidig, skrupellos tapfer, sichtbar schlagkräftig, überwach …

Was für Tage! Wer noch nicht weiß, wer Deutschland ist, der/die weiß es jetzt.

Einem deutschen Offizier schreibt man nicht „raus aus dem Krieg“ ins Gesicht. Der Offizier ist deutsch. Das genügt, mehr Namen hat er nicht. Er befiehlt: „raus aus dem Bendlerblock“. Auch das genügt!

Einem deutschen Oberst klaut man keine Tankwagen! Schließlich ist der Zugang zur Ölquelle hart erkämpft. In Kundus haben Afghanen nichts zu suchen. Wer klaut, klaut unsere Freiheit und kriegt was auf den Schädel.

Auf den Schädel kriegt auch, wer bei einem deutschen Polizisten eine Anzeige machen will. Schlagkräftig, sichtbar in aller Öffentlichkeit! Na und! Das Verfahren wird doch wohl von Anfang an verfahren sein – deutsch und gründlich.

Und über allem wacht überwach der deutsche Innenminister!

Ich störe gerne!

Als die Chefs von General Motors zu Fröschen wurden oder „quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant“.

Wer Latein hatte, kennt die Geschichte. Die lykischen Bauern ließen Latona .- eine Göttin – und ihre durstenden Kinder nicht aus ihrem fischreichen See trinken. Zur Strafe verwandelte die Göttin die Bauern in Frösche und zwang sie unter Wasser. Diese erfassten trotz ihrer misslichen Lage aber immer noch nicht ihre Schuld und schmähten weiter unter Wasser: „Obwohl sie unter Wasser sind, schmähen sie unter Wasser weiter“ – und es klingt auf Latein (siehe Überschrift) eben wie elendes Gequake. Und die Chefs von General Motors? Sie wollen niemanden an ihre Gewässer und die Fische – z.B. den Opel-Fisch – darin  lassen, obwohl ihnen das Wasser längst über den Kopf geschwappt ist. Sondern sie quaken schmählich weiter.

Die irrigen Ansichten des Kleinbürgers über das Soziale

„Das Soziale ist modern“ steht auf meinem T-Shirt und mit dem fuhr ich unseren Auto-Korso am Sonnabend durch den Wahlkreis. Wie viele Leute wir erreicht haben, weiß ich nicht, aber wir waren sogar am FKK-Strand. In den nordsächsischen Dörfern werden am Sonnabend ziemlich zeitig die Bürgersteige hochgeklappt. Kann sein, schon Freitag nachts nach dem letzten Bier. Aber die Volleyballer haben wir erwischt. Volkssport! Junge Männer, wahrscheinlich Handwerker, Vertreter, Bauern, Verkäufer und andere Dorf- und Kleinstadtgrößen. Bier gab es auch. Eines habe ich gekauft, um uns die Benutzung der Toilette zu ertrinken. Auf dem Weg dahin fragt mich ein junger Mann (naja auch schon 40, aber ich bin nun mal älter), ob ich den Spruch auf meinem T-Shirt ernst nähme. Er hält das „Soziale“ für Leben auf Kosten der anderen, die arbeiten. Ich weiß nicht, wie es ihm geht, aber das Soziale hat er nicht verstanden. Sozial ist, wenn alle Arbeit haben und von dieser Arbeit anständig leben können. Und das wäre ziemlich modern!