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Apfel im Schlafrock

Eine sehr schmackhafte Speise, besonders von Kindern gerne gegessen, als Nachspeise für ein nicht so üppiges Mittagessen oder als Nachtmahl sind Äpfel im Schlafrock. Die Zubereitung ist außerordentlich einfach, der Preis geht gegen Null, wenn man Äpfel aus dem eigenen Garten hat und Eier von eigenen Hühnern. Aber auch Äpfel und Eier gekauft bedeuten keinen schlimmen Eingriff in die Geldbörse.

  1. macht man Palatschinkenteig (siehe das Rezept – ohne Schnee).
  2. schält man Äpfel, schneidet sie in Scheiben (etwa 5 mm stark) und entkernt die Scheiben.
  3. tunkt man die Apfelscheiben in den Palatschinkenteig und legt sie schnell in siedendes Fett.
  4. lässt man sie goldbraun braten und serviert sie heiß.

Dies ist die einfachste und schnellste Art. Man kann die Apfelscheiben auch in sehr dünn ausgerolltem Hefeteig einwickeln und backen. Hier empfiehlt es sich, die Apfelscheiben vorher etwas in Fett zu dünsten. Das Loch vom Entkernen kann man bei dieser Art der Zubereitung mit Marmelade füllen.

Als Getränk taugt für Erwachsene trockener Weißwein. Die Kinder bevorzugen Limonade, Cola oder Wasser.

Topfenstrudel

Was vorige Woche als Golatschen ging, geht auch als Strudel. Das Wort „Strudel“ muss man nicht weiter erklären. Es beschreibt die Form des Kuchen, nämlich dass er eingerollt ist, so wie sich ein Strudel im Wasser dreht.

  1. macht man wieder einen Germteig wie bei Buchteln, nicht zu fest.
  2. bereitet man den Topfen vor wie bei den Golatschen.
  3. rollt man den Teig dünn aus.
  4. bestreicht man ihn mit dem Topfen und streut Rosinen darüber.
  5. wird er eingerollt und noch etwas gehen gelassen.
  6. U-förmig auf ein eingeschmiertes Blech gelegt.
  7. bäckt man ihn goldbraun, was am besten gelingt, wenn man ihn während des Backens hin und wieder mit Butter bzw. Rahm einstreicht.

Natürlich gehört auch der Topfenstrudel für die Jause (das Wort kommt vom slawischen „juzny“ = südlich bzw. Stand der Nachmittagssonne) und deshalb trinkt man dazu einen Milchkaffee, der mit viel Milch auch den Kindern verabreicht werden kann.

Topfengolatschen

Heute soll wieder einmal eine köstliche Mehlspeise zubereitet werden. Sie besteht aus zwei Hauptbestandteilen: dem Topfen und der Golatsche, die manchmal auch Kolatsche geschrieben wird. Die Unsicherheit hängt mit der Herkunft zusammen, die der mündlichen Überlieferung folgt und nicht der schriftlichen. Die Wurzel ist das tschechische „kolac“, das die nämliche Form der Mehlspeise meint und selbst aus dem alten slawischen „kol“ = „rund, Rand, Wagen“ stammt. Wie wir unten sehen werden, hat dies mit der Formung der Mehlspeise zu tun. Der Topfen ist das, was die Deutschen meist Quark, manchmal auch Käse nennen. Während der Topfen seit dem Mittelalter in der Form „topfe“ bezeugt ist, ist Quark wiederum slawisch und zwar aus dem Sorbischen übernommen, wo die Sache „twarog“ heißt. Mit der Etymologie des Wortes ist schon fast das Rezept gegeben.

  1. bereitet man einen Germteig wie für Buchteln zu.
  2. mischt man einen Becher Topfen (vorher durch ein Sieb drücken) mit etwa zwei bis drei Esslöffeln schaumig gerührter Butter und zwei Eidotter (wenn man will, auch etwas Vanillezucker, muss aber nicht sein).
  3. hebt man den Eischnee drunter.
  4. rollt man den Teig dünn aus und schneidet ihn in Quadrate (etwa 5 – 6 cm Seitenlänge).
  5. gibt man auf jedes Teigquadrat eine Löffel voll Topfen und schlägt die Ecken zur Mitte (jetzt haben wir die typische Form).
  6. bäckt man die K/Golatschen auf dem eingeschmierten Blech goldbraun und bestreut sie noch warm mit Staubzucker.

G/Kolatschen schmecken herrlich zu einem guten Milchkaffe. Da dürfen auch die Kinder mitessen und mittrinken. Man nimmt bei ihnen halt mehr Milch und weniger Kaffee. Die K/Golatschen sollte man zuteilen, damit sie nicht allein von den Kindern aufgegessen werden.