Schlagwort-Archive: Mehlspeise

Mohnstrudel

In Erinnerung an die üppigen Weihnachtsfeiertage kann man gut vierzehn Tage bis drei Wochen später wieder gute Mehlspeise essen. Das Wort „Mohn“ war althochdeutsch „maho“ und wird auch heute noch in vielen Mundarten „mahn“ gesprochen. Da die Pflanze aus dem Mittelmeergebiet kommt, vermutet man eine Entlehnung aus der Form „“mak“ wie sie vermutlich in alten Mittelmeersprachen existierte. Das Wort „Strudel“ meint die Form, die dem Strudel in Gewässern nachempfunden ist.

  1. werden 300 Gramm Mehl, 70 Gramm Margarine, 100 Gramm Zucker mit einem Päckchen Backpulver, einem Ei und Milch zu einem festen aber noch bearbeitbaren Teig verrührt und geknetet.
  2. bereitet man mit 200 Gramm gemahlenem Mohn, einem Achtel Liter Milch, 100 Gramm Zucker, 60 Gramm Margarine und Rosinen die Fülle für den Strudel vor.
  3. zieht oder walzt man den Teig am besten auf einem Tuch knapp fingerdick aus.
  4. verteilt man die Mohnfülle gleichmäßig auf dem Teig.
  5. rollt man den belegten Teig von beiden Seiten je bis zur Hälfte ein.
  6. bäckt man den Strudel bei etwas mehr als mittlerer Hitze goldgelb bis leicht bräunlich.
  7. bestreut man den noch heißen Strudel reichlich mit Staubzucker.

Die Mehlspeise passt zur Jause. Getrunken wird also Kaffe dazu. Die Kinder bekommen Kakao oder heiße Schockolade.

Topfenstrudel

Was vorige Woche als Golatschen ging, geht auch als Strudel. Das Wort „Strudel“ muss man nicht weiter erklären. Es beschreibt die Form des Kuchen, nämlich dass er eingerollt ist, so wie sich ein Strudel im Wasser dreht.

  1. macht man wieder einen Germteig wie bei Buchteln, nicht zu fest.
  2. bereitet man den Topfen vor wie bei den Golatschen.
  3. rollt man den Teig dünn aus.
  4. bestreicht man ihn mit dem Topfen und streut Rosinen darüber.
  5. wird er eingerollt und noch etwas gehen gelassen.
  6. U-förmig auf ein eingeschmiertes Blech gelegt.
  7. bäckt man ihn goldbraun, was am besten gelingt, wenn man ihn während des Backens hin und wieder mit Butter bzw. Rahm einstreicht.

Natürlich gehört auch der Topfenstrudel für die Jause (das Wort kommt vom slawischen „juzny“ = südlich bzw. Stand der Nachmittagssonne) und deshalb trinkt man dazu einen Milchkaffee, der mit viel Milch auch den Kindern verabreicht werden kann.

Topfengolatschen

Heute soll wieder einmal eine köstliche Mehlspeise zubereitet werden. Sie besteht aus zwei Hauptbestandteilen: dem Topfen und der Golatsche, die manchmal auch Kolatsche geschrieben wird. Die Unsicherheit hängt mit der Herkunft zusammen, die der mündlichen Überlieferung folgt und nicht der schriftlichen. Die Wurzel ist das tschechische „kolac“, das die nämliche Form der Mehlspeise meint und selbst aus dem alten slawischen „kol“ = „rund, Rand, Wagen“ stammt. Wie wir unten sehen werden, hat dies mit der Formung der Mehlspeise zu tun. Der Topfen ist das, was die Deutschen meist Quark, manchmal auch Käse nennen. Während der Topfen seit dem Mittelalter in der Form „topfe“ bezeugt ist, ist Quark wiederum slawisch und zwar aus dem Sorbischen übernommen, wo die Sache „twarog“ heißt. Mit der Etymologie des Wortes ist schon fast das Rezept gegeben.

  1. bereitet man einen Germteig wie für Buchteln zu.
  2. mischt man einen Becher Topfen (vorher durch ein Sieb drücken) mit etwa zwei bis drei Esslöffeln schaumig gerührter Butter und zwei Eidotter (wenn man will, auch etwas Vanillezucker, muss aber nicht sein).
  3. hebt man den Eischnee drunter.
  4. rollt man den Teig dünn aus und schneidet ihn in Quadrate (etwa 5 – 6 cm Seitenlänge).
  5. gibt man auf jedes Teigquadrat eine Löffel voll Topfen und schlägt die Ecken zur Mitte (jetzt haben wir die typische Form).
  6. bäckt man die K/Golatschen auf dem eingeschmierten Blech goldbraun und bestreut sie noch warm mit Staubzucker.

G/Kolatschen schmecken herrlich zu einem guten Milchkaffe. Da dürfen auch die Kinder mitessen und mittrinken. Man nimmt bei ihnen halt mehr Milch und weniger Kaffee. Die K/Golatschen sollte man zuteilen, damit sie nicht allein von den Kindern aufgegessen werden.