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Die Stadt Delitzsch, die Schule und die Demokratie oder wie man auch hinter der Schule noch viel lernen kann.
Da habe ich heute wieder bei der Aktion „kostenloses Mittagessen“ mitgemacht und schon wieder dazu gelernt. Wir standen an der Mittelschule Delitzsch-Nord, hoffnungsvoll dass unser Angebot etwa ab 12 Uhr wie immer gute Kunden finden wird. Diesmal kam aber kaum wer und wer kam, ging ausnahmslos mit bereits bezahlter Essenmarke zum Mittagessen nebenan. Oh Wunder! Aber Wunder gibt es doch nicht wirklich. Weil wir selbst bereits linksdrehende Spirelli mit roter Soße gegessen hatten, was bekanntlich gescheit macht, dauerte es auch nicht lange, bis wir merkten, dass die Schülerinnen und Schüler ohne Essenmarken das Schulgelände auf der anderen Seite verließen, also bei uns gar nicht vorbei kamen. Wir standen hinter der Schule. Wir hatten uns aber nicht selbst irrtümlich auf die falsche Seite gestellt. Der Platz war zugewiesen von den städtischen Behörden. „Was lernt uns das?“, sagte da immer mein alter Klassenlehrer: Dass ein voller Magen nicht gern studiert, kann der Grund nicht gewesen sein, denn die Schülerinnen und Schüler, die wir bewirten wollten, waren auf dem Weg nach Hause. Also kann wohl nur gelten, Stadt und Schule haben lieber hungrige Schülerinnen und Schüler als von links gescheit gemachte. Eine Lehrstunde in Demokratie war es außerdem: Wer die Macht hat, kann die anderen austricksen. Aber ätsch! Ein ganze Menge Material sind wir dennoch los geworden.