Semmelkren

Heute machen wir uns einmal ein gute Beilage zu Fleisch, vor allem zu gekochtem Rindfleisch – den Semmelkren. Beim „Kren“ handelt es sich um nichts Anderes als um den „Meerrettich“. Das Wort „Kren“ ist eine schon im Althochdeutschen bekannte Entlehnung eines slawischen Wortes, das man heute noch in verschiedenen Abwandlungen im Polnischen, Tschechischen, Slowenischen, Sorbischen usw. vorfindet. Das Wort steht aber auch schon im Althochdeutschen in Konkurrenz zum deutschen Wort „Meerrettich“ („meriratih), eine Zusammensetzung aus „ratih“ = Wurzel (aus Lateinisch „radix“ = Wurzel) und dem Wort „Meer“, also über das Meer gekommen, was soviel meinte wie „fremd“. Die Zubereitung ist weniger kompliziert als die Wortgeschichte. Die Sache schmeckt außerdem würziger als etymologische Ergüsse.

  1. schneidet man eine (bzw. mehrere, je nach Anzahl der Esser und Esserinnen) Semmel in ganz dünne Scheiben (in manchen Kochbüchern steht „blattig“).
  2. kocht man die Semmel und ein etwa nussgroßes, in Mehl gewälztes Stück Butter in einem viertel bis knapp halbem Liter Rinderbrühe (die hat man vom Kochen des Rindfleisches).
  3. gibt man zwei Löffel Rahm (saure Sahne) dazu und
  4. und am Ende zwei Löffel geriebenen Kren (die Mengen gelten immer pro Semmel).

Alles wir gut verrührt und einmal aufkochen gelassen und dann zum Fleisch serviert. Die Herkunft des Wortes „Rahm“ ist ungewiss. Gewiss ist allerdings, dass der Semmelkren schmeckt und wegen seiner Schärfe Bier als Getränk fordert. Selbst den Kindern sollte man wenigstens einen kleinen Schluck um des schönen Schaumbartes willen gönnen. Ihren Durst kann natürlich nur Wasser oder Cola löschen.

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