Archiv der Kategorie: Rezepte

Hier veröffentliche ich vor allem „Arme-Leute Essen“.

Schinkenerdäpfel

Im Grunde handelt es sich um einen Auflauf mit herzhaftem Geschmack auf der Grundlage von geselchtem (geräuchertem) Schinken und Erdäpfel. Das Wort „selchen“ ist im Althochdeutschen als „arselchen“ = „dörren“ belegt und geht auf lateinisch „sal“ = „Salz“ zurück, das für Dörrfleisch unerlässlich ist. Die Art der Konservierung wurde dann wahrscheinlich auf die Konservierung mit Rauch übertragen, bei der ja das Fleisch auch eingesalzen wird.

  1. werden festkochende Erdäpfel mit der Schale gar gekocht.
  2. kocht man Selchfleisch (etwa ein Viertel bis ein Drittel des Gewichtes der Erdäpfel).
  3. legt man in eine mit Butter ausgeschmierte und mit Brösel bestreute Schüssel jeweils abwechselnd eine Lage Erdäpfelscheiben und eine Lage klein geschnittenen Schinken.
  4. muss man darauf achten, dass die letzte Lage aus Erdäpfel besteht.
  5. übergießt man das Ganze mit Rahm, in den man Eidotter nach Geschmack hineingerührt hat (etwa 1 Dotter auf 1kg Erdäpfel).
  6. streut man Brösel und Butterflocken auf die Oberfläche.
  7. wird alles etwa eine Stunde im Backrohr gebacken.

Das beste Getränk dazu ist natürlich Bier. Für die Kinder wird man aber Wasser oder Cola bereithalten müssen. Ein kleiner Schaumbart vom Bier freut die Kinder jedoch sicher und richtet keinen Schaden an.

Gebackene Akazienblüten

Der Frühling kommt und mit ihm eine Reihe essbarer Blüten auf Bäumen oder Sträuchern, die niemandem gehören bzw. bei denen es niemanden stört, wenn man die Blüten abmacht. Der Teig ist ebenfalls einfach und mit billigen Zutaten zuzubereiten.

Das Wort „Akazie“ ist wahrscheinlich ägyptischen Ursprungs und über das Griechische („akakia“) und Lateinische („acacia“) ins Deutsche gekommen. Etwa im 18. Jahrhundert findet man Das Wort als Bezeichnung für die Robinie.

  1. bereitet man aus etwa 150 Gramm Mehl, 1/8 Liter Weißwein oder Milch, 1-2 Eiern (das Eiklar wird als Schnee beigefügt), einer Prise Salz und etwa 70 Gramm Zucker einen gut verrührten Teig.
  2. werden Akazienblüten durch schnelles Drehen am Stil von Insekten befreit.
  3. taucht man die Blüten in den Teig und lässt sie kurz abtropfen.
  4. bäckt man die mit Teig bedeckten Blüten in heißem Fett (schwimmend) goldgelb.

Die Speise kann als Nachspeise gegessen werden oder zur Jause. In beiden Fällen passt Kaffee, für die Kinder Malzkaffee. Die Kinder essen gebackene Akazien besonders gerne, wenn sie zuvor die Blüten sammeln und vor der Zubereitung drehen durften.

Rippchen in Ingwer

Rippchen sind nicht teuer und man kann sie mit einigem Geschick beim Würzen dennoch in eine sehr pikante Speise verwandeln.

  1. reibt man eine mittlere Ingwerwurzel in eine große tiefe Schüssel.
  2. fügt man etwas Sherry, reichlich Curry, zwei Esslöffel Zucker und nach Geschmack etwas Kardamon hinzu.
  3. gießt man drei bis vier Esslöffel Sojasauce darüber und durchaus reichlich flüssige Maggiwürze.
  4. legt man die handlich zerlegten Rippchen in die verrührte Masse und gießt so lange mit Wasser auf, bis die Rippchen vollständig bedeckt sind.
  5. rührt man alles noch einmal gut um.
  6. lässt man die so eingelegten Rippchen 12 bis 24 Stunden in einem kühlen Raum, nicht aber im Kühlschrank stehen.
  7. werden die Rippchen im vorgeheizten Backrohr unter mehrmaligem Wenden gegrillt.

Man reicht dazu etwa nur Weißbrot, es kann aber auch Erdäpfel- oder Gurkensalat sein. Rotwein schmeckt so gut dazu wie Bier. Auch für Kinder macht das Essen Durst. Natürlich können sie nur Wasser oder Cola bekommen. Ein kleiner Bart aus Bierschaum macht sie aber gerade bei dieser exotisch-würzigen Speise glücklich und erhöht ihren Genuss.