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Kirschkuchen

Heute machen wir wieder einmal eine Mehlspeise. Die Kirschen haben schon geblüht und Ende Juni, Anfang Juli werden sie reif. Für Kirschkuchen gibt es viele Rezepte. Hier ist eines, das angeblich aus dem Böhmischen kommt. Wenn es der Kuchen nicht ist, so war es einst doch die Köchin. Kirschen sind eine der ältesten Kulturpflanzen. Das Wort kam schon sehr früh mit der Pflanze und Frucht aus dem Lateinischen ins Westgermanischen. Das lateinische Wort „cerasus“ für die Kirsche ist selbst eine Entlehnung aus dem Griechischen: „kérasos“ für Kirschbaum und „kerásion“ für Kirsche. Ins Deutsche übernommen wurde das Wort aus dem vulgärlateinischen „ceresia“.

  1. In einer Schüssel verrührt man etwa 70 Gramm Schmalz mit 70 Gramm Staubzucker.
  2. gibt man portionsweise 6 Dotter dazu.
  3. rührt man etwas Obers und knapp 300 Gramm Mehl darunter.
  4. hebt man den sehr steif geschlagenen Schnee von den Eiern darunter.
  5. verteilt man den Teig auf ein eingefettetes und mit Bröseln ausgestreutes Blech und legt dicht Kirschen darauf.
  6. wird der Kuchen im recht heißen Rohr gebacken.

Serviert wird der Kuchen gut mit Staubzucker bestreut. Zum Trinken passt am besten Kaffee. Kinder nehmen vielleicht Kakao oder Trinkschokolade. Manche wollen aber partout Malzkaffe.

Eierspeise

Nichts Besonderes heute wird meine Stammkundschaft denken. Im Grunde hat sie recht, denn ich biete ja nur, was jedes Kind als Erstes lernt, wenn es sich für das Kochen interessiert. In Deutschland heißt das Gericht übrigens Rührei. Es geht schnell und schmeckt gut. Ich gebe allerdings noch einen Tipp zur Verfeinerung.

  1. schlägt man Eier nach Bedarf in eine Schüssel.
  2. zerrührt man die Eier und salzt und pfeffert sie nach Geschmack.
  3. gibt man etwas Rahm hinzu und geriebenen Käse.
  4. erhitzt man alles unter ständigem Umrühren bis das Ei gestockt ist.

Serviert wird das Gericht am appetitlichsten in der Pfanne mit Schwarzbrot als Beilage und Petersil und/oder Paprika bestreut. Hat man allerdings für mehrere Leute zubereitet und dazu nur eine Pfanne verwendet, muss man auf Teller aufteilen.

Als Getränk kann ich eigentlich nur Bier empfehlen; für die Kinder Wasser oder Cola. Spaß beim Essen bereitet ein Schaumbart am Kindermund.

Schöberl

Die mit diesem ominösen Wort bezeichnete Speise ist sozusagen die dritte Version davon, was man mit einem Palatschinkenteig anfangen kann. Palatschinken und Kaiserschmarren hatten wir schon. Das Wort hat nach Peter Wehle (Sprechen Sie Wienerisch? Wien, Carl Ueberreuter 1980) zwei mögliche Herleitungen. Erstens kann es vom Namen des Hofkoches kommen, der das Schöberl erfunden hat, zweitens soll es mit einem kurzen Schub in den Ofen befördert werden, was zu Schöberl führt. Die Zubereitung ist denkbar einfach.

  1. rührt man etwa 70 bis 80 Gramm Butter schaumig und vermischt dies mit Milch, Mehl und Eischnee von vier Eiern zu einem Teig.
  2. füllt man alles in eine Form und bäckt es goldgelb im Backrohr.

Meine Großmutter hatte ein einfachere Version:

  1. bereitete sie einen etwas dickeren Palatschinkenteig
  2. goss sie von diesem ziemlich viel in eine Pfanne mit etwas sehr heißem Fett (das Schöberl soll schon etwa zwei Finger dick werden).
  3. wendete sie die Masse, wenn sie von einer Seite schon gut durchgebacken war, und ließ sie auch auf dieser Seite gut hellbraun backen.

Man kann das Schöberl ähnlich wie Palatschinken gut gezuckert mit Staubzucker als eigene Hauptspeise servieren, man kann daraus auch eine Nachspeise machen oder man nimmt es als Suppeneinlage, indem man es in Stücke schneidet. Bier passt in keinem Fall als Getränk, wohl aber Weißwein bzw. für die Kinder Wasser oder Cola. Kaffee dazu geht natürlich auch (nicht für die Kinder). Zur Suppe braucht man nichts, denn die ist nass genug.