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Eierspeise

Nichts Besonderes heute wird meine Stammkundschaft denken. Im Grunde hat sie recht, denn ich biete ja nur, was jedes Kind als Erstes lernt, wenn es sich für das Kochen interessiert. In Deutschland heißt das Gericht übrigens Rührei. Es geht schnell und schmeckt gut. Ich gebe allerdings noch einen Tipp zur Verfeinerung.

  1. schlägt man Eier nach Bedarf in eine Schüssel.
  2. zerrührt man die Eier und salzt und pfeffert sie nach Geschmack.
  3. gibt man etwas Rahm hinzu und geriebenen Käse.
  4. erhitzt man alles unter ständigem Umrühren bis das Ei gestockt ist.

Serviert wird das Gericht am appetitlichsten in der Pfanne mit Schwarzbrot als Beilage und Petersil und/oder Paprika bestreut. Hat man allerdings für mehrere Leute zubereitet und dazu nur eine Pfanne verwendet, muss man auf Teller aufteilen.

Als Getränk kann ich eigentlich nur Bier empfehlen; für die Kinder Wasser oder Cola. Spaß beim Essen bereitet ein Schaumbart am Kindermund.

Schöberl

Die mit diesem ominösen Wort bezeichnete Speise ist sozusagen die dritte Version davon, was man mit einem Palatschinkenteig anfangen kann. Palatschinken und Kaiserschmarren hatten wir schon. Das Wort hat nach Peter Wehle (Sprechen Sie Wienerisch? Wien, Carl Ueberreuter 1980) zwei mögliche Herleitungen. Erstens kann es vom Namen des Hofkoches kommen, der das Schöberl erfunden hat, zweitens soll es mit einem kurzen Schub in den Ofen befördert werden, was zu Schöberl führt. Die Zubereitung ist denkbar einfach.

  1. rührt man etwa 70 bis 80 Gramm Butter schaumig und vermischt dies mit Milch, Mehl und Eischnee von vier Eiern zu einem Teig.
  2. füllt man alles in eine Form und bäckt es goldgelb im Backrohr.

Meine Großmutter hatte ein einfachere Version:

  1. bereitete sie einen etwas dickeren Palatschinkenteig
  2. goss sie von diesem ziemlich viel in eine Pfanne mit etwas sehr heißem Fett (das Schöberl soll schon etwa zwei Finger dick werden).
  3. wendete sie die Masse, wenn sie von einer Seite schon gut durchgebacken war, und ließ sie auch auf dieser Seite gut hellbraun backen.

Man kann das Schöberl ähnlich wie Palatschinken gut gezuckert mit Staubzucker als eigene Hauptspeise servieren, man kann daraus auch eine Nachspeise machen oder man nimmt es als Suppeneinlage, indem man es in Stücke schneidet. Bier passt in keinem Fall als Getränk, wohl aber Weißwein bzw. für die Kinder Wasser oder Cola. Kaffee dazu geht natürlich auch (nicht für die Kinder). Zur Suppe braucht man nichts, denn die ist nass genug.

Gebackene Akazienblüten

Der Frühling kommt und mit ihm eine Reihe essbarer Blüten auf Bäumen oder Sträuchern, die niemandem gehören bzw. bei denen es niemanden stört, wenn man die Blüten abmacht. Der Teig ist ebenfalls einfach und mit billigen Zutaten zuzubereiten.

Das Wort „Akazie“ ist wahrscheinlich ägyptischen Ursprungs und über das Griechische („akakia“) und Lateinische („acacia“) ins Deutsche gekommen. Etwa im 18. Jahrhundert findet man Das Wort als Bezeichnung für die Robinie.

  1. bereitet man aus etwa 150 Gramm Mehl, 1/8 Liter Weißwein oder Milch, 1-2 Eiern (das Eiklar wird als Schnee beigefügt), einer Prise Salz und etwa 70 Gramm Zucker einen gut verrührten Teig.
  2. werden Akazienblüten durch schnelles Drehen am Stil von Insekten befreit.
  3. taucht man die Blüten in den Teig und lässt sie kurz abtropfen.
  4. bäckt man die mit Teig bedeckten Blüten in heißem Fett (schwimmend) goldgelb.

Die Speise kann als Nachspeise gegessen werden oder zur Jause. In beiden Fällen passt Kaffee, für die Kinder Malzkaffee. Die Kinder essen gebackene Akazien besonders gerne, wenn sie zuvor die Blüten sammeln und vor der Zubereitung drehen durften.