Weil wir gerade beim Germteig sind, will ich noch ein einfaches Kuchenrezept anbieten: den „Tatschen“.
Ausgesprochen wird das Wort eigentlich nicht mit einem „a“, zumindest mit keinem klaren. Man muss bei der Aussprache ein kleines Stück zum „o“ rutschen und etwas durch die Nase sprechen, damit man es wirklich richtig macht. Aber das hat schon eher etwas mit Musik zu tun als mit einem Kuchenrezept. Das Wort selbst hat wieder seinen Ursprung in slawischen Sprachen. Es bedeutet „Fleck“ und „nicht aufgegangenen Germteig“. Letzteres grenzt allerdings an üble Nachrede, denn natürlich muss der Germteig wieder aufgehen, damit die Sache am Ende als gelungen bezeichnet werden kann.
Die Zubereitung ist einfach, das Ergebnis ist durchaus schmackhaft, weshalb dieser Kuchen wohl der Lieblingskuchen meiner Großmutter war.
- bereitet man den Germteig wie bei den Buchteln zu.
- rührt man reichlich Rosinen unter den Teig.
- kann man eine Messerspitze Safran in den Teig mengen.
- schmiert man eine hohe Backform mit Margarine aus.
- wird der Teig in die Backform gegossen.
- bei etwas mehr als mittlerer Hitze wird der Kuchen so lange im Rohr gehalten, bis die Oberfläche freundlich braun aussieht.
- stürzt man den Kuchen auf ein Brett und bestreut ihn mit Staubzucker.
Zum Tatschen passt – wie man sich denken kann – nur Kaffee. Weil der Kuchen so gut war, hat es mich als Kind auch nie gestört, dass ich nur Malzkaffe bekam.