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Schöpsernes mit Gemüse

Mancher und manche wird am Ende sagen, das ist doch bloß Eintopf. Das mag ja stimmen, aber Wiener essen nun mal im Unterschied zu Deutschen keinen Eintopf, da bleiben sie lieber unbestimmt und beschreiben die Mahlzeit.
Das Wort „Schöpsernes“ ist slawischen Ursprungs (alttschechisch „skopez“ oder altsorbisch skop’c“, altpolnisch „skopiec“) und war schon ins Mittelhochdeutsche eingedrungen. Es meint den beschnittenen Schafsbock. Von diesem nehmen wir ein schönes Brust- oder Schulterstück.

  1. kocht man klein geschnittenes Gemüse (z.B. Erdäpfel, Karotten, Zwiebeln, Porree, Fisolen, Sellerie usw. nach Geschmack, Saison und Belieben) in leicht mit Pfeffer gewürztes Salzwasser.
  2. wird das Fleisch in das siedende Salzwasser gelegt und so lange gekocht, bis es weich ist.

Dieses Gericht ist vor allem für stressige Tage im Hause geeignet, weil man beim Kochen nicht all zu sehr aufmerksam sein muss. Lediglich das Überkochen muss man verhindern. Weich wird alles von alleine. Die Getränkeempfehlung ist schwer, da ja genügend Flüssigkeit mit der Speise selbst vorhanden ist. Allerdings hängt es auch vom Geschmack ab, wie viel Flüssigkeit man am Ende noch im Topf hat. So kann die Sache eher wie eine Suppe aussehen oder eher wie Fleisch mit Gemüse. Kinder trinken auch bei Suppe gerne noch etwas Wasser dazu. Erwachsenen wird das Fleisch Grund genug sein, sich ein Bier zu genehmigen.

Bierfleisch

Heute soll es wieder etwas herzhafter zugehen. Bierfleisch ähnelt Gulasch, wird jedoch anders gewürzt und auch anders gegart.

  1. wird Schweinefleisch oder Rindfleisch in Würfel geschnitten wie beim Gulasch und mit Salz und Pfeffer kräftig gewürzt.
  2. schneidet man soviel Zwiebeln vom Gewicht her, wie man Fleisch hat klein.
  3. dünstet man die Zwiebeln goldgelb in einem hohen Gefäß.
  4. gibt man das Fleisch dazu und dünstet alles weiter, bis das Fleisch den Saft abgibt.
  5. kommt ein Schluck Essig dazu und süßer Paprika.
  6. gießt man alles mit Bier (scharz oder hell, je nach Geschmack) auf, so dass das Fleisch bedeckt ist.
  7. würzt man mit Thymian und Oregano.
  8. stellt man alles in das sehr gut vorgeheizte Backrohr und gart es unter mehrmaligem Umrühren.

Als Beilage sind Semmelknödel oder Nockerl zu empfehlen. Dazu getrunken werden kann eigentlich auch nur Bier. Die Kinder müssen mit Wasser oder Cola vorlieb nehmen, sind aber stolz, wenn sie wissen, dass Bier immerhin in der Speise ist.

Gefüllte Kohlrabi

Deftig und billig ist dieses Gericht aus Fülle und Kohlrabi. Das Wort „Kohl“ ist aus dem Lateinischen mit der Pflanze – eigentlich den verschiedenen Pflanzen – übernommen: „caulis“ = Stengel, Stiel, Strunk, Kohl, was im späten Vulgärlatein schon „colis“ (mit langem „O“) genannt wurde. Im Italienischen entstand die Verbindung mit lateinisch „rapa“ = die Rübe und wurde auch in dieser Verbindung von den germanischen Völkern bzw. den Deutschen übernommen, insbesondere aus mundartlichen Formen für verschiedene Arten von Kohl, wie z.B. „cavolo rapone“, „calarabi“ oder auch „colrabi“. Das deutsche Wort „Kohlrabi“ kann in verschiedenen Gegenden Verschiedenes bedeuten – entweder „Steckrübe“ (auch „Unterkohlrabi“) oder eben die Knolle, die ich hier meine und die oberhalb der Erde wächst (deshalb auch „Oberkohlrabi“).

  1. wäscht und schält man die Kohlrabi.
  2. schneidet man eine Kappe ab und höhlt den übrigen Kohlrabi aus.
  3. kocht man die Kohlrabi in Salzwasser halbweich, um sie so für die Füllung vorzubereiten.
  4. hält man ein Fülle bereit, die z.B. ein Gemisch aus gedünsteten, klein geschnittenen Zwiebeln, Petersilie, Knoblauch, klein geschnittenen Champignons, Faschiertem und Ei (natürlich gesalzen und gepfeffert) sein kann.
  5. dünstet man die gefüllten Kohlrabi in einer flachen Pfanne im Backrohr, wobei man sie mit zerlassener Butter übergießt.

Es läuft wohl jedem (und jeder?)im Gedanken schon das Bier im Munde zusammen, was man zum Essen des köstlichen Gerichtes auch Wirklichkeit werden lassen sollte. Ein recht rescher Weißwein passt aber auch. Die Kinder erfreuen sich an Wasser oder Cola.