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Sachertorte

Nach 80 Rezepten für Armeleuteessen wollen wir heute die Rezeptserie mit einer Torte beenden, die Weltberühmtheit erlangt hat und nur etwas für reiche Leute zu sein scheint. Nun, wenn man auch dem vollständigen geheimnisvollen Rezept von Frau Sacher nicht auf die Spur kommt, das folgende Rezept bringt ein Ergebnis, das im Grunde keinen Unterschied zum Original mehr merken lässt. Es stammt von meiner Mutter und wo die es her hat, weiß auch niemand mehr.

  1. rührt man einen Teig aus 125 Gramm Butter, 125 Gramm Zucker, 2 Eiern, 180 Gramm Mehl, ½ Päckchen Backpulver und 2 Esslöffel Kakao.
  2. wird der Teig in eine Springform gegossen und im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad zwischen einer halben Stunde und 40 Minuten lang gebacken (er muss gleichmäßig hochgegangen sein).
  3. teilt man den noch heißen Teig mit einem Faden quer in halber Höhe
  4. wird die untere Hälfte mit Marillenmarmelade bestrichen und danach die obere Hälfte wieder daraufgelegt.
  5. wird die Oberseite der Torte ganz dünn mit Marillenmarmelade bestrichen.
  6. bereitet man einen Tortenguss, indem man 4 Esslöffel Zucker mit wenig Wasser erhitzt, bis der Zucker aufgelöst ist, dann lässt man 1/3 Stück Butter darin zergehen und rührt 2 – 3 Esslöffel Kakao darunter.
  7. wird der Guss sofort auf der Torte verteilt (auch die Seiten).
  8. stellt man die Torte an einen kühlen Ort, um den Guss hart werden zu lassen.

Zur Sachertorte gehört Kaffe wie der Bräutigam zur Braut und auf oder neben die Torte gehört Schlagobers wie der Brautkranz zur Braut. Die Kinder bekommen Malzkaffe.

Schneeballen

Bleiben wir nach dem Gugelhupf noch einmal bei einer schmackhaften Mehlspeise, die als Nachspeise oder auch zur Jause gegessen werden kann. Außerdem ist sie leicht zuzubereiten. Dass die Speise „Schneeballen heißt“, hängt mit ihrer Form und ihrem Aussehen zusammen – irgendwie unregelmäßig rund und durch den Staubzucker darauf weiß.

  1. rührt und knetet man einen Teig aus etwa 150 Gramm Mehl, drei Dotter und zwei bis drei Esslöffel Rahm (wer möchte kann einen Esslöffel vom Rahm durch Rum ersetzen) sowie einer Prise Salz.
  2. lässt man den Teig mindestens eine halbe Stunde rasten.
  3. rollt man ihn mit dem Nudelholz dünn aus.
  4. schneidet man viereckige Stücke aus dem Teig.
  5. schneidet man in die Stücke drei Schnitte ein, aber so, dass man nicht über den Rand schneidet.
  6. steckt man am besten einen Kochlöffel durch die Schnitte (im Wechsel oben und unten durch)
  7. lässt man das Stück vom Kochlöffel in reichlich heißes Fett gleiten und bäckt es goldgelb.
  8. holt man den im Fett entstandenen Ballen heraus, lässt ihn gut abtropfen und serviert ihn mit Staubzucker bestreut.

Kaffe ist das richtige Getränk dazu, ob als starker Mokka, ob als Heferlkaffe oder auch als Malzkaffe für die Kinder.

Gugelhupf

Heute backen wir wieder einmal Kuchen – den berühmten Wiener Gugelhupf. Die Herkunft des Namens ist im ersten Teil belegt, beim zweiten Teil ist man auf Vermutungen angewiesen. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit kommt das Wort „Gugl“ von der im Mittelalter getragenen gewölbten, halbrunden weiblichen Kopfbedeckung (vgl. auch spätlateinisch „cucullus“ = Kopfbedeckung). Damit ist die Form der in Deutschland manchmal „Napfkuchen“ genannten Mehlspeise zum Teil beschrieben. „hupf“ könnte damit zusammenhängen, dass der Teig richtig aufgehen, also „hupfen“ (= springen) muss. Zur halbrunden Form gehören noch die „Rippen“, die sich von oben nach unten ziehen und ein Loch in der Mitte des Kuchens. Der Teig unterliegt eigentlich eher der Beliebigkeit, meist ist es aber ein feiner Germteig (Hefeteig).

  1. rührt man Butter (200 Gramm) schaumig.
  2. vermengt man die schaumig gerührte Butter mit Zucker (150 Gramm), drei Eidotter, Mehl (600 Gramm), Rosinen (100 Gramm, kann aber auch etwas mehr sein), 3/8 Liter Milch, einer Prise Salz, etwas geriebenen Zitronenschalen und Germ (30 Gramm).
  3. fügt man den steifen Schnee der Eier hinzu und rührt und knetet alles zu einem weichen Teig.
  4. schmiert man eine Gugelhupfform mit Margarine aus und bestäubt diese mit Semmelbrösel.
  5. legt man in die oberen Dellen der Gugelhupfform (die beim Füllen und während des Backens unten liegen) je eine Mandel und kippt den Teig in die Form.
  6. wird alles bei mäßiger Hitze etwa eine Stunde gebacken.
  7. bestreut man den fertigen und aus der Form gekippten Guglhupf mit Staubzucker.

Ist er gut gelungen, hat der Gugelhupf eine braune Kruste und ein goldgelbes Innen. Verzehrt wird der Gugelhupf zur Jause und zum dazu gehörigen Kaffee. Die Kinder bekommen nur Malzkaffe mit Milch, dafür aber ein Stück Gugelhupf mehr.