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Suppeneinlagen – Brandteigkrapfen

Warum der Teig Brandteig heißt, konnte ich noch nicht herausbekommen. Schmecken wird es trotzdem. Im Übrigen kann Brandteig nicht nur für diese Suppeneinlage verwendet werden, sondern auch für diverse Mehlspeisen zur Jause oder als Nachspeis (Rezepte folgen noch).

  1. lässt man ¼ Liter Salzwasser mit 50 Gramm Butter aufkochen.
  2. rührt man Mehl (etwa auch ¼ Liter oder ca. 130 Gramm) darunter und zwar so, dass man den Topf zunächst vom Feuer nimmt und dann wieder darauf setzt.
  3. Gut verrührt ist, wenn sich der Teig vom Gefäß und vom Kochlöffel löst (bestimmt auch die endgültige Menge Mehl).
  4. lässt man den Teig auskühlen.
  5. fügt man drei Eier hinzu und rührt den Teig noch einmal ordentlich durch.
  6. formt man kleine Knödel oder Nockerl.
  7. bäckt man die Knödel schwimmend in Schmalz goldbraun und gibt sie
  8. in die Suppe.

Wie immer kommt der Appetit nach Bier oder Wein erst nach der Suppe auf, zumindest wird er durch die Suppe unterbrochen. Die Krapfen lassen ihn aber nicht ganz vergessen bzw. bereiten sie ihn auch sehr gut vor. Was den Durst allgemein betrifft, entsteht er natürlich auch bei Kindern, kann aber üblicher- und vernünftigerweise nur mit Wasser oder Cola gelöscht werden

Risipisi

Das ist etwas Einfaches, aber doch sehr Schmackhaftes. Es kann für sich als Hauptspeise, aber auch als Beilage gegessen werden. Im Grunde besteht die Speise aus Reis, Erbsen und Karotten und ist italienischen Ursprungs („riso con piselli“ ist „Reis mit Erbsen“). Verfeinert werden kann sie mit Schwammerln und mit Würstchen. Das Wort „Karotte“ kommt übrigens von der französischen Bezeichnung „carotte“, die wiederum auf das lateinische „carota“ zurückgeht; nennt man dieses Wurzelgemüse „Möhre“ so findet man sich im Indoeuropäischen wieder, wo es die Bezeichnung „mrk“ für essbare Wurzel gab. Die Erbse geht als Wort auf das lateinische „ervum“ zurück, wurde aber wahrscheinlich von den Römern und auch von den Griechen aus einer noch älteren Sprache aus dem Mittelmeerraum entlehnt. Das Wort Reis bezeichnet zunächst allgemein einen Zweig oder jungen Trieb („Es ist ein Reis entsprungen …“) und kommt so in den verschiedensten lautlichen Abwandlungen in allen indoeuropäischen Sprachen vor und kann dabei auch einfach eine vibrierende oder kreisende Bewegung bezeichnen. Deshalb ist das Wort z.B. auch mit „Ring“ verwandt.

  1. dünstet man Erbsen und Karotten (natürlich in Würfelform) in Margarine und Wasser, so dass sie etwa halbgar sind.
  2. mischt man die Erbsen und Karotten unter den Reis (Verhältnis ungefähr halbe-halbe im Volumen).
  3. wird heißes Wasser hinzugefügt, so dass (richtet sich etwas nach der Reissorte) ungefähr im Volumen doppelt so viel Wasser verwendet wird, wie Reis.
  4. muss alles gesalzen werden.
  5. können die Schwammerln (eventuell auch vorher etwas dünsten) und in kleine Scheiben geschnittene Würstchen hinzugefügt werden.
  6. kommt alles ins Backrohr und wird zugedeckt bei 170 Grad Hitze (am besten in einer Jenaer Glasschüssel) und unter mehrmaligem Umrühren solange drinnen gelassen, bis der Reis al dente gegart ist (unter Umständen kann man auch die Mikrowelle verwenden, da kann aber der Reis sehr schnell zu trocken werden).

Man kann das Risipisi mit Parmesan bestreuen oder mit süßem Paprika, man kann das aber auch sein lassen. Bier schmeckt sehr gut dazu, auch wenn es ein italienisches Gericht ist. Die Kinder sollten natürlich nur Wasser oder Cola bekommen. Sind sie schon etwas herangewachsen, dürfen sie auch am Bier nippen.

Schwammerlsoße

Wenn es denn noch regnen sollte, käme jetzt die richtige Zeit, Gerichte mit frischen, vielleicht sogar selbst gesuchten und gefundenen Schwammerln (Pilze) zu machen. Das Wort Schwammerl ist eine Verkleinerung von Schwamm, das gleichermaßen einen Pilz oder das im Meer lebende niedere Tier, dessen vertrocknete Form wir in der Schule zum Tafelabwischen verwendeten, bezeichnen kann. Die Benennung hat etwas mit der porösen Beschaffenheit beider Dinge zu tun und geht auf die indoeuropäische Wurzel suomb(h)o zurück, was schwammig, porös bedeutet. Pilz kommt aus dem Lateinischen boletus für Champignon oder Pilz ganz allgemein.
Am besten wird Schwammerlsoße mit Eierschwammerln, die auch Pfifferlinge genannt werden. Das Wort Eierschwammerl folgt der Farbe, das Wort Pfifferling dem Geschmack – da steckt nämlich Pfeffer drin.
Die Wortgeschichten sind viel schwieriger als die Zubereitung:

  1. werden die geputzten und in Stücke geschnittenen Schwammerln in Margarine gedünstet.
  2. braucht man eine aus Margarine und Mehl zubereitete helle Einmach (Mehlschwitze), der man
  3. etwas Petersilie und nach Geschmack eine fein gehackte Zwiebel hinzufügt.
  4. werden die gedünsteten Schwammerl in die Einmach gegeben und aufgegossen und aufgekocht.

Isst man Schwammerlsoße als Hauptgericht, schmecken am besten kleine Semmelknödel dazu, man kann die Soße aber auch zu Fleischgerichten (vor allem Wild) als Beilage reichen. Auf jeden Fall sollte man Bier dazu trinken, es sei denn man will auf Rotwein gar nicht verzichten. Für die Kinder wie immer Wasser oder Cola und einmal Nippen am Schaum vom Bier.