Schöberl

Die mit diesem ominösen Wort bezeichnete Speise ist sozusagen die dritte Version davon, was man mit einem Palatschinkenteig anfangen kann. Palatschinken und Kaiserschmarren hatten wir schon. Das Wort hat nach Peter Wehle (Sprechen Sie Wienerisch? Wien, Carl Ueberreuter 1980) zwei mögliche Herleitungen. Erstens kann es vom Namen des Hofkoches kommen, der das Schöberl erfunden hat, zweitens soll es mit einem kurzen Schub in den Ofen befördert werden, was zu Schöberl führt. Die Zubereitung ist denkbar einfach.

  1. rührt man etwa 70 bis 80 Gramm Butter schaumig und vermischt dies mit Milch, Mehl und Eischnee von vier Eiern zu einem Teig.
  2. füllt man alles in eine Form und bäckt es goldgelb im Backrohr.

Meine Großmutter hatte ein einfachere Version:

  1. bereitete sie einen etwas dickeren Palatschinkenteig
  2. goss sie von diesem ziemlich viel in eine Pfanne mit etwas sehr heißem Fett (das Schöberl soll schon etwa zwei Finger dick werden).
  3. wendete sie die Masse, wenn sie von einer Seite schon gut durchgebacken war, und ließ sie auch auf dieser Seite gut hellbraun backen.

Man kann das Schöberl ähnlich wie Palatschinken gut gezuckert mit Staubzucker als eigene Hauptspeise servieren, man kann daraus auch eine Nachspeise machen oder man nimmt es als Suppeneinlage, indem man es in Stücke schneidet. Bier passt in keinem Fall als Getränk, wohl aber Weißwein bzw. für die Kinder Wasser oder Cola. Kaffee dazu geht natürlich auch (nicht für die Kinder). Zur Suppe braucht man nichts, denn die ist nass genug.

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